Ein Urteil des Bundessozialgerichts (BSG) zur Sozialversicherungspflicht von Poolärzten sorgt derzeit für Diskussionen. Die KV Berlin hat Ende Oktober erste Konsequenzen angekündigt: Ab Dezember wird das Angebot des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes (ÄBD) reduziert (siehe Pressemitteilung vom 30.10.2023). Dann werden keine Poolärzte mehr im fahrenden Dienst und in der Telefonberatung tätig sein. Vor allem in den Nächten kann es dann zu massiven Einschränkungen des ÄBD kommen.
Ab Januar werden auch die KV-Notdienstpraxen betroffen sein, deren Öffnungszeiten sich dann verringern. 

„Wir haben uns in den letzten Tagen intensiv mit dem BSG-Urteil zur Sozialversicherungspflicht von Poolärzten und den Auswirkungen auf die KV Berlin auseinandergesetzt. Am Ende sind wir zu dem Schluss gekommen, dass zeitnah Konsequenzen nötig sind, um Schaden von der KV Berlin abzuwenden und die ohnehin schon desolate finanzielle Lage des ÄBD nicht noch weiter zu verschlechtern. Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen, aber wir hatten keine andere Wahl“, heißt es seitens des Vorstands der KV Berlin. 

An die Politik richtet die KV Berlin die dringende Forderung, eine zeitnahe Klärung herbeizuführen. „Die Problematik ist seit Monaten bekannt, und selbst jetzt, nachdem das Kind in den Brunnen gefallen ist, warten wir vergebens auf ein Zeichen des Gesetzgebers. Das zeigt uns einmal mehr, welche Rolle die ambulante Versorgung in den Augen der Politik spielt: So wie es aktuell aussieht, keine“, heißt es abschließend.

Die ohnehin schon defizitäre Finanzlage des ÄBD soll so nicht weiter belastet werden.
Rund ein Drittel der jährlich ca. 14.000 Dienste im ÄBD werden von Poolärzten, also Nichtvertragsärzt:innen, übernommen. Von der Politik fordert die KV Berlin eine zeitnahe Klärung. Welche Auswirkungen die Entscheidung der KV Berlin im Detail hat, wird gerade ermittelt. Sobald es hierzu neue Erkenntnisse gibt, werden wir darüber informieren.

Seit Anfang Oktober läuft die erste Mitgliederumfrage der KV Berlin. Mittlerweile haben 1.800 Mitglieder mitgemacht! Das ist schon mal ein tolles Ergebnis. Auch Ihre Meinung ist uns wichtig – bis zum 13. November können Sie sich noch an der ersten großen Mitgliederbefragung der KV Berlin beteiligen. Nutzen Sie die einmalige Gelegenheit und geben Sie uns direktes Feedback zu den Servicesleistungen, zur Mitgliederkommunikation sowie zur Interessenvertretung der KV Berlin. Jedes einzelne Feedback ist enorm wichtig, denn aus den Ergebnissen sollen Handlungsempfehlungen für die zukünftige Mitgliederkommunikation und die vorhandenen Serviceangebote der KV Berlin abgeleitet werden.

Bitte bearbeiten Sie den Fragebogen möglichst vollständig und schließen Sie die Umfrage am Ende über den Button „Absenden“ ab. Sie haben übrigens jederzeit die Möglichkeit – sowohl über die Desktopversion als auch über das Smartphone – die Umfrage zu unterbrechen und zu einem späteren Zeitpunkt fortzusetzen. Ihre Antworten werden zwischengespeichert. 

Sollten Sie diese E-Mail über ein Sammelpostfach erhalten, leiten Sie die Info bitte an die Ärzt:innen oder Psychotherapeut:innen Ihrer Praxis weiter. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

 Zur Umfrage

Am 07. November 2023 wurde die E-Health-Showpraxis DEMO in den Räumlichkeiten der KV Berlin in der Masurenallee eröffnet. Die Showpraxis „DEMO – digital. erleben. miteinander. offen.“ soll dazu beitragen, Unsicherheiten gegenüber der Digitalisierung abzubauen und gleichzeitig Vorteile für den Praxisalltag aufzuzeigen. Ärzt:innen, Psychotherapeut:innen sowie Praxispersonal haben die Möglichkeit, sich in dem interaktiven Raum praktisch mit der Digitalisierung auseinanderzusetzen und die vorhandenen Kenntnisse auszubauen. Dazu können Praxisteams online Führungen buchen. Das Interesse der Praxen ist groß: Bereits kurz nach Einstellung der ersten Termine im Buchungskalender waren alle Führungen ausgebucht. Zeitnah werden neue Terminslots angeboten werden. Die KV Berlin wird Sie entsprechend informieren. 

Lesen Sie hier auch die Pressemitteilung der KV Berlin zur Eröffnung der E-Health-Showpraxis.

Das Bundesministerium für Gesundheit hat im Sommer Eckpunkte zur Krankenhausreform erarbeitet, nun steht das Gesetz in den Startlöchern. Zum 1. Januar 2024 soll es in Kraft treten. Die Krankenhausreform kann auch Auswirkungen auf die ambulante Versorgung haben. Was die Reform für die Berliner Praxen bedeutet, diskutieren die Mitglieder der Vertreterversammlung am 11. November in einer Strategieklausur zum Thema „Krankenhausreform und Ambulantisierung – Strukturreform auf Kosten der niedergelassenen Ärzte?" und erarbeiten Handlungsempfehlungen für die Berliner Ärzt:innen. 

Zu diesem Termin werden auch einige Gäste aus dem Gesundheitsbereich erwartet. An der Klausur werden teilnehmen: Dr. Andreas Köhler, Ehrenpräsident des Spitzenverbands Fachärzte Deutschlands e. V., Michael Weller, Leiter der Abteilung 2 Gesundheitsversorgung und Krankenversicherung im Bundesministerium für Gesundheit, Prof. Dr. Marcus Siebolds,
Professor für Medizinmanagement, Kath. Hochschule NRW, Lars Lindemann, Mitglied im Gesundheitsausschusses des Bundestags, und Franz Knieps, Vorstandsvorsitzender BKK Dachverband e.V. Dazu konnte Dr. Bernhard Gibis, Leiter des Dezernates Sicherstellung und Versorgungsstruktur in der KBV, als Moderator der Veranstaltung gewonnen werden.

Über Schlussfolgerungen und Ergebnisse der Klausur wird die KV Berlin im Nachgang der Veranstaltung informieren.
 

In den vergangenen Wochen häuften sich Anfragen von Mitgliedern bzgl. eines Rückrufwunsches des Service-Centers, wenn dieses zuvor außerhalb der Telefonsprechzeiten kontaktiert wurde. Die KV Berlin bittet um Verständnis, dass diesen Wünschen aufgrund der Arbeitsorganisation innerhalb des Service-Centers nicht nachgekommen werden kann. Bitte rufen Sie das Service-Center direkt während der Sprechzeiten, im Zeitraum Mo-Fr von 10-13 Uhr, an oder nutzen Sie die Möglichkeit einer schriftlichen Anfrage über das Kontaktformular oder per E-Mail an service-center@kvberlin.de. 

Außerhalb der Telefon-Service-Zeiten bearbeitet das Service-Center unter anderem eine hohe Anzahl eingehender E-Mails, die FAQ auf der Website und wird außerdem zukünftig für die gebuchten Führungen in der E-Health-Showpraxis DEMO zuständig sein. Die KV Berlin hatte 2022 die Telefonsprechzeiten des Service-Centers angepasst, seither ist das gesamte Team des Service-Centers während der Service-Zeit am Telefon präsent. Zum jetzigen Zeitpunkt zeigt sich, dass sich dadurch die Erreichbarkeitsquote merklich und konstant erhöht hat.

Das Bundesgesundheitsministerium hat ein Eckpunktepapier zum Bürokratieabbau im Gesundheitswesen vorgelegt. In dem Papier schlägt das Ministerium verschiedene Maßnahmen vor, um die hohe Belastung durch Bürokratie in der ambulanten Versorgung zu reduzieren. Dies sind zum Beispiel eine Anpassung der Regelungen für die Vorlage einer ärztlichen Bescheinigung bei der Erkrankung eines Kindes (erst ab dem 4. Tag der Erkrankung), die Einführung einer Bagatellgrenze bei den Prüfungen im Rahmen der Abrechnungsprüfungen oder eine vollständige Digitalisierung der vertragsärztlichen Überweisungen. Die KV Berlin wird sich das Eckpunktepapier im nächsten Schritt im Detail ansehen.

Nach mehrmonatigen Protesten der Ärzteschaft gibt es erste positive Signale aus dem Bundesgesundheitsministerium. Bei einem Gespräch mit dem Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) am 1. November 2023 kündigte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach an, zeitnah zumindest einige der thematisierten Probleme mit Gesetzesvorhaben angehen zu wollen. Dazu zählen die Entbürokratisierung in den Praxen, die hausärztliche Entbudgetierung, eine bessere Digitalisierung und die Abwehr der Regressgefahr. Zum Thema Ambulantisierung beziehungsweise Hybrid-DRG wurden weitere Gespräche vereinbart.

Ein Tag zuvor hatten die Spitzen von KBV, Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung (KZBV) und der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V. (ABDA) in einem Brandbrief an Bundeskanzler Olaf Scholz appelliert, für den Erhalt der wohnortnahen Versorgung durch Praxen und Apotheken zu sorgen. Mehr dazu lesen Sie in der KBV-PraxisNachricht.

• Online-Befragung der Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten
  Die Online-Befragung von KBV und Zi läuft noch bis zum 20. November 2023. Es geht um die Lage der Praxen und was sie brauchen, um ihre Patienten angemessen versorgen zu können. Mehr Informationen in der Praxis-News vom 24.10.2023.
  Direkt zur Befragung geht’s hier. 
   
• Petition an den Bundestag
  Mitte Oktober hat die KBV beim Deutschen Bundestag eine Petition zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für die ambulante Versorgung in Deutschland eingereicht. Ärzt:innen, Psychotherapeut:innen, Praxisangestellte und Patient:innen sind aufgerufen, die Petition mit ihrer Unterschrift zu unterstützen. Mehr Informationen sowie Infomaterial für die Praxis in der Praxis-News vom 17.10.2023.
  Bitte beachten Sie: Die Petition ist derzeit noch nicht online verfügbar. Sobald der Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags die Petition im Internet veröffentlicht hat, kann diese dann auch online mitgezeichnet werden. Die KV Berlin wird Sie entsprechend informieren. 
   
• Mailing an Bundestagsabgeordnete 
  Über die Internetseite www.praxenkollaps.info können Patient:innen, aber auch Ärzt:innen, Psychotherapeut:innen und Praxismitarbeitende Bundestagsabgeordnete anschreiben und sich dafür einsetzen, dass die ambulante Gesundheitsversorgung weiterhin gesichert bleibt. Mehr Informationen in der Praxis-News vom 29.09.2023.

Die KBV hat die Flyer zu den Themen Impfen und Vorsorge aktualisiert. Beide Flyer wurden um Informationen zur COVID-19-Impfungen ergänzt. Der Flyer „Klein und gemein – gib Viren und Bakterien keine Chance!“ listet alle Impfungen auf, die den Standard-Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts entsprechen. Der Flyer „Vorsorge-Checker“ gibt Patienten einen Überblick über das gesamte Vorsorge- und Früherkennungsprogramm und alle Impfungen, für die die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten übernehmen.

Praxen können die Flyer zur Auslage im Wartezimmer kostenfrei bei der KBV bestellen.

Die KBV hat die Arzt- und Psychotherapeutensuche auf dem Online-Portal 116117.de umfassend überarbeitet. Neue Funktionen und zusätzliche Angaben sollen die Suche erleichtern und passgenaue Ergebnisse liefern. Eine neu gestaltete Benutzeroberfläche ergänzt die inhaltlichen Neuerungen.

Die Neuerungen im Überblick

• Einfachere Suche mit zusätzlichen und aktualisierten Filteroptionen 
• Überarbeitung der Fachgruppen in der Suchauswahl
• Suche nach genehmigungspflichtigen Leistungen 
• Filterübergreifende Suche – unabhängig vom Fachgebiet, einer KV-Genehmigung oder einer Zusatzbezeichnung
• Speicherung der Suchergebnisse als PDF-Datei

Die KV Berlin plant derzeit ebenfalls Anpassungen in der KV-eigenen Arzt- und Psychotherapeutensuche. So sollen u. a. ebenso die Filtermöglichkeiten in der Suche durch die Auswahl von genehmigungspflichtigen Leistungen sowie um Zweitmeinungsverfahren erweitert werden. 

Vom 24. bis 25. November 2023 findet in Jena der 2. Long-COVID-Kongress statt. Auch in diesem Jahr werden Wissenschaftler aus Deutschland und dem Ausland erwartet, die Vorträge zu unterschiedlichen Themen bzgl. Long-COVID halten werden. Die Veranstaltung wird vor Ort und digital stattfinden, sodass sich interessierte Berliner Ärzt:innen auch online dazuschalten können. Weitere Informationen zum Programm sowie zur Anmeldung finden Sie hier.  

Sie möchten sich mehr über Long-COVID informieren und austauschen?

2022 hat die KV Berlin ein Berliner Long-COVID-Netzwerk initiiert. In regelmäßigen Online-Treffen tauschen sich die Netzwerkmitglieder zu Long- und Post-COVID aus. Mitschnitte der Veranstaltungen können Sie auch im Mitgliederbereich der KV-Website auf der Long-COVID-Themenseite anschauen. Auf der Seite haben Sie auch Einblick in das Mitgliederverzeichnis des Berliner Long-COVID-Netzwerks der KV Berlin und können sich selbst für das Long-COVID-Netzwerk anmelden und so an den Online-Veranstaltungen teilnehmen. 

So werden Sie Teil des Long-COVID-Netzwerks der KV Berlin?

Wenn Sie in dem Verzeichnis im Mitgliederbereich der Website aufgeführt werden möchten und an den monatlichen Netzwerktreffen teilnehmen wollen, füllen Sie bitte die Abfrage zu Ihrer Spezialisierung und bevorzugter Kontaktmöglichkeit aus.

So kommen Sie zur Abfrage im Mitgliederbereich:
- Melden Sie sich im Mitgliederbereich der Website an: Anmelde-Link. 
- Geben Sie Ihre BSNR oder LANR sowie das dazugehörige Passwort für den Login ein (Zugangsdaten wie für das Online-Portal).
- Unter „Für Praxen“ und „Mitgliederbereich“ gelangen Sie zur Seite des „Long-COVID-Netzwerks“ und zur Abfrage.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an longcovid@kvberlin.de