Praxisinformationsdienst

Aktuelle Informationen aus Ihrer KV

Praxisinformationsdienst Nr. 01, 12.01.2024

Aus der KV Berlin

Honorarverhandlungen enden ohne Schiedsamt

Nach mehreren zähen Verhandlungsterminen zum Honorarvertrag 2024 einigte sich die KV Berlin mit den Krankenkassen auf Eckpunkte – der sich aus den Eckpunkten ergebene Honorarvertrag 2024 steht noch unter dem Vorbehalt der aufsichtsrechtlichen Prüfung.

Zentrale Ergebnisse der Verhandlungen

In Anlehnung an den bundesweiten Orientierungswert wird der regionale Vergütungspunktwert um +3,85 Prozent erhöht. Die morbiditätsbedingte Gesamtvergütung (MGV) wird um  -0,1751 Prozent angepasst. Weiterhin werden die bisherigen voraussichtlichen Fördervolumen um weitere 2 Mio. Euro pro Jahr auf rund 10,5 Mio. Euro pro Jahr erhöht und es konnten acht neue förderungswürdige Leistungen für 2024 und sogar schon für 2025 mit einem voraussichtlichen Fördervolumen von insgesamt 2,55 Mio. Euro pro Jahr außerhalb der MGV vereinbart werden. 

Einen Überblick zu den Ergebnissen der Honorarverhandlungen 2024 finden Sie in der Praxis-News vom 12. Januar 2024.
 

KV Berlin prüft Abrechnungsmöglichkeiten von Hybrid-DRG

Zahlungsavis zur Restzahlung wird im Januar zum letzten Mal postalisch versendet

Die KV Berlin weist daraufhin, dass im Januar 2024 das Zahlungsavis zur Restzahlung letztmalig per Post verschickt wird. Das Zahlungsavis ist dann auch im Online-Portal der KV Berlin unter „Dokumente abrufen“ einsehbar und kann von Ihnen dort abgerufen werden, wie auch der Kontoauszug. Ab April 2024 ist das Zahlungsavis dann nur noch über das Online-Portal abrufbar.

Das Service-Center der KV Berlin steht Ihnen bei Fragen gerne zur Verfügung:

Livestream zu HVM-Anpassungen – letzte Gelegenheit für Anmeldungen

Aus der Gesundheitspolitik

Versorgungsgipfel zur ambulanten Versorgung

Am 9. Januar traf sich Gesundheitsminister Karl Lauterbach mit Vertreter:innen der Ärzteschaft und des GKV-Spitzenverbands, um sich über ein Reformpaket zur Stärkung der ambulanten ärztlichen Versorgung abzustimmen. Im Mittelpunkt stehen die Themen Entbudgetierung, Entbürokratisierung und Digitalisierung.

Die Entbudgetierung der Hausärzt:innen solle laut Lauterbach so schnell wie möglich nach ähnlicher Systematik wie die der Kinder- und Jugendärzt:innen erfolgen. Der Honorarzuwachs für die Hausärzt:innen liege bundesweit bei einem dreistelligen Millionenbetrag. Das Maßnahmenpaket zur Stärkung der ambulanten Versorgung wird in zwei Versorgungsgesetzen umgesetzt werden, das Versorgungsgesetz I soll noch im Januar vorgelegt werden. Neben der Entbudgetierung sind unter anderem weitere Maßnahmen geplant:

  • Die Einführung einer jahresbezogenenen und hausärztlichen Versorgungspauschale für Chroniker mit Dauermedikation. Die Pauschale soll einmal jährlich abgerechnet werden und häufige Quartalsbesuche von chronisch Kranken reduzieren.
  • Eine hausärztliche Vorhaltepauschale für bestimmte Versorgerpraxen in einer Region. Dafür müssen Kriterien definiert werden, wie Hausbesuche oder eine gewissen Anzahl an Patient:innen.

KV-Vorstand Burkhard Ruppert äußerte sich zu den Ergebnissen des Versorgungsgipfels auf X: „Es ist immer noch nicht klar, wann genau die Entbudgetierung für die Hausärztinnen und Hausärzte startet und woher das Geld für die neuen Ideen kommen soll. Hier fordern wir, dass es zusätzliches Geld geben muss. Wir sind enttäuscht, dass die Entbudgetierung für die fachärztlichen Kolleginnen und Kollegen außen vor bleibt. Herr Lauterbach ist auch weiterhin auf dem fachärztlichen Auge blind.“

Zu dem Thema wird die KV Berlin weiter informieren.

KBV-Petition: Über eine halbe Million Unterschriften für die ambulante Versorgung

Noch sind nicht alle Stimmen abschließend ausgezählt, doch mit Stand 5. Januar haben unglaubliche 545.000 Mitzeichnende die Petition der KBV „Vergütung für medizinische Leistungen – Verbesserung der Rahmenbedingungen für die ambulante Versorgung“ unterzeichnet. Damit hat die Petition mit Online-Unterschriften und Unterschriftenlisten bereits jetzt die notwendige Anzahl von 50.000 Unterschriften erreicht, damit die KBV in öffentlicher Ausschusssitzung im Bundestag angehört wird. Der Petitionsausschuss hat bereits signalisiert, dass er sich im Februar in einer Anhörung mit den Anliegen befassen wird.

„Das ist der Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung Politik. Die Bürgerinnen und Bürger machen sich große Sorgen um den Erhalt der wohnortnahen und qualitativ hochwertigen ambulanten Versorgung. Sie rufen die Politik zum Handeln auf“, kommentierte KBV-Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Gassen das vorläufige Ergebnis.
 

Für die Praxis

1. Quartal 2024: Änderungen auf einen Blick

Von Abrechnungsthemen über genehmigungspflichtige Leistungen bis hin zur Digitalisierung – der Quartalswechsel bringt wieder zahlreiche Neuerungen für Praxen. Für einen Überblick über wichtige Änderungen empfiehlt sich ein Blick auf die KV-Website unter „Neu zum Quartal“. Mit Auswahl des Filters „Neu zum 1. Januar“ werden alle Praxis-News mit Neuigkeiten zum 1. Januar angezeigt. 

Auch die KBV hat alle wesentlichen Änderungen auf einer Seite zusammengefasst.

Änderungen beim ICD-10-GM

Seit 1. Januar 2024 gilt eine neue Version der ICD-10-GM. Die in den Praxisverwaltungssystemen integrierte Kodierunterstützung wurde turnusgemäß überprüft. Aufgrund von Änderungen in der ICD-10 wurden vereinzelt Hinweise zur Kodierung aktualisiert. Die angepassten Hinweise berücksichtigen die Erweiterung der ICD-10-GM beim Diabetes mellitus zur Dokumentation der Hypoglykämie und Insulinresistenz. Des Weiteren wurden Hinweise zur dauerhaften Kodierung der Sepsis erarbeitet und aufgenommen. Die Kodiervorgaben selbst sind unverändert.

Weitere Informationen finden Sie auf der Themenseite der KBV.

Long-COVID-Netzwerk der KV Berlin: Neue Leitung und Termine für Netzwerktreffen 2024

116117-Terminservice: Aktualisierung der Anleitung

Die kv.digital hat eine Anleitung für Praxen für den 116117 Terminservice aktualisiert. Hintergrund ist, dass nach einem Update der Software beim Einstellen von Terminen und Terminserien automatisch Feiertage blockiert werden. Diese können durch die Praxis händisch wieder freigegeben werden. Das Tutorial 3 „Termine einstellen und verwalten“ wurde entsprechend angepasst.

Weitere Informationen zu Video-Tutorials, Anleitungen und FAQ zur Terminverwaltungssoftware finden Sie unter praxis.116117-termine.de 

KBV-Serviceheft zur Ultraschalldiagnostik jetzt auch gedruckt verfügbar

Das Serviceheft „Ultraschalldiagnostik – Hinweise zur Genehmigung, zu Ultraschallkursen und Qualitätsprüfungen" liegt jetzt auch in gedruckter Form vor. Es kann kostenfrei über die KBV-Mediathek bestellt werden. 

Das Heft war im September 2023 zunächst nur als Webversion erschienen. Die KV Berlin hat dazu in einer Praxis-News informiert. 

Angebot der gematik: Störungsmeldungen jetzt auch per WhatsApp

In Ergänzung zum Fachportal der gematik und dem Social Media-Kanal auf X informiert die gematik nun auch auf WhatsApp zu TI-Störungen und Entwarnungen.

Mit dem Messengerdienst WhatsApp sollen noch mehr Professionals aus dem Gesundheitsbereich, die von den Einschränkungen der Telematikinfrastruktur (TI) betroffen sind, schnellstmöglich erreicht und über den aktuellen Stand aufklärt werden. Interessierte können den Kanal abonnieren; Voraussetzung für die Nutzung ist die Installation und Registrierung bei „WhatsApp Messenger“.

Hinweis: Sollte der gematik-Kanal noch nicht über die Kanalsuchfunktion bei WhatsApp gefunden werden, nutzen Sie bitte den Direktlink

Weitere Meldungen

20.12.2023

Änderungen zum 1. Januar

EBM

Der Bewertungsausschuss hat Anfang Dezember mehrere Beschlüsse gefasst, die zu einer Weiterentwicklung des ambulanten Operierens und Förderung der Ambulantisierung beitragen sollen.

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11.01.2024

Zunächst keine Reduzierung bei vorherigen ePA-Versionen

TI-Pauschale

Vertragsärzt:innen droht vorerst keine Reduzierung der TI-Pauschale, sollten sie nicht die aktuellste ePA-Version unterstützen

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20.12.2023

Aktualisierung der europäischen Krankenversichertenkarte

EHIC

Die Vereinbarung zur europäischen Krankenversichertenkarte wird aufgrund veränderter EU-Vorgaben zum 1. Januar angepasst.

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27.12.2023

Mpox-Impfung nur noch per GOÄ und Privatrezept

Mpox-Virus

Der Kooperationsvertrag zur Durchführung von Impfungen gegen das Mpox-Virus durch HIV-Schwerpunkteinrichtungen im Land Berlin mit dem Impfstoff Jynneos® wurde zum 13. Dezember aufgehoben.

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11.01.2024

Weitere Maßnahmen zur Ambulantisierung beschlossen

EBM

Ab 1. Januar gelten weitere Maßnahmen, die teilweise auch für Vertragsärzt:innen relevant sind.

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11.01.2024

Höhere Vergütung für kurärztliche Leistungen

Honorar

Rückwirkend ab 1. Oktober 2023 steigen die Pauschalen, die im Kurarztvertrag aufgeführt sind. Weitere Änderungen erfolgen zum 1. Januar 2024.

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11.01.2024

Ballondilatation der Tuba Eustachii keine EBM-Leistung

EBM

Die Ballondilatation der Tuba Eustachii ist laut Beschluss des Bewertungsausschusses (BA) zum Auskunftsverfahren keine Leistung des Einheitlichen Bewertungsmaßstabs (EBM).

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