KV Berlin muss Vermittlung von Krankentransporten einstellen
Aufgrund der hohen Belastungssituation in der Leitstelle des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes (ÄBD) muss die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin die bisherige Organisation von Krankentransporten, die sich aus der direkten Tätigkeit des ÄBD ergibt, abgeben. „Dabei geht es um rund 17.000 von insgesamt etwa einer Million Krankentransporte, die jährlich in Berlin durchgeführt werden. Bei der Vermittlung über die Leitstelle des ÄBD handelt es sich um eine Serviceleistung gegenüber den Versicherten, die von der KV Berlin in den vergangenen Jahren freiwillig übernommen wurde. Die stetig gestiegene Zahl von Vermittlungen an Berliner Krankentransportunternehmen und der immense organisatorische Aufwand bei der Suche führen dazu, dass unser medizinisch ausgebildetes Fachpersonal nicht zur Entgegennahme der Anrufenden mit akuten gesundheitlichen Beschwerden zur Verfügung stehen kann und es dadurch zu längeren Wartezeiten bei der 116117 kommt. Diesen Umstand können wir nicht mehr verantworten, da wir uns vorrangig um die ambulante Notfallversorgung in dieser Stadt kümmern müssen“, heißt es seitens des Vorstands der KV Berlin.
„Unser Ansinnen haben wir bereits kurz vor Weihnachten der Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassen mitgeteilt mit der Bitte um eine zeitnahe Klärung, wie die Situation aufgefangen werden kann und wohin die über die 116117 erfassten Versicherten, die einen Krankentransport benötigen, weitergeleitetet werden können“, heißt es weiter. Interessiert an einer konstruktiven Lösung, habe die KV Berlin mit der Abgabe der Vermittlungen gewartet und sich in den vergangenen Wochen intensiv an den Gesprächen zwischen den Senatsverwaltungen für Inneres und Gesundheit, den Krankenkassen, Krankentransportunternehmen und der Berliner Feuerwehr beteiligt. „Doch leider hat es bis heute keine Entscheidung gegeben, obwohl laut unseren Informationen sehr gute Lösungsansätze auf dem Tisch liegen. Die Verhandlungen dauern nunmehr gut einen Monat an. Ein Zeitraum, den wir so nicht länger mittragen können. Deshalb werden wir ab Montag, den 30. Januar, die Vermittlung von Krankentransporten über unsere Leitstelle einstellen.“
Problematisch: Sollte bis Montag keine Anlaufstelle existieren, an die die Leitstelle der KV Berlin Versicherte weiterleiten kann, müssen Versicherte, die zeitnah einen Krankentransport benötigen, aber aus medizinischen Gründen selbst nicht in der Lage sind, einen solchen zu organisieren, an die Berliner Feuerwehr abgegeben werden. Diese muss subsidiär tätig werden, wenn kein Krankentransportunternehmen gefunden wird. „Und wir wissen alle, in welcher Lage sich der Rettungsdienst aktuell befindet. Aber ganz am Ende leiden die Versicherten, die länger als nötig auf einen Krankentransport warten müssen. Hier können wir nur an alle Verantwortlichen appellieren, sich schnell zu einigen. Zuständigkeitsgerangel sollte nicht auf dem Rücken der Patientinnen und Patienten ausgetragen werden“, heißt es abschließend.