Hausärztliche Versorgung in Marzahn-Hellersdorf wird gestärkt
Am kommenden Montag nimmt die dritte Eigeneinrichtung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin ihren Betrieb auf. Dieses Mal steht der Bezirk Marzahn-Hellersdorf im Fokus, nachdem die ersten beiden KV-Eigeneinrichtungen 2022 und 2023 in Lichtenberg eröffnet wurden. Die neue KV-Praxis ist in Räumlichkeiten im Forum Kienberg gezogen. Dort werden sich drei Ärzt:innen sowie drei medizinische Fachangestellte um die hausärztliche Versorgung der Patient:innen kümmern.
„Wir freuen uns, endlich auch im Bezirk Marzahn-Hellersdorf mit einer hausärztlichen Praxis an den Start gehen zu können“, sagt Susanne Hemmen, Geschäftsführerin der für den Betrieb der Eigeneinrichtungen gegründeten KV Praxis GmbH. Auch dieses Mal seien die Herausforderungen groß gewesen, vor allem bei der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten und Personal. „Nicht nur bei den Ärztinnen und Ärzten, sondern auch bei den Medizinischen Fachangestellten sind die Schwierigkeiten klar erkennbar. Am Ende steht unser Team, aber die vergangenen zwei Jahre haben gezeigt, dass sich der Fachkräftemangel in der ambulanten Versorgung weiter zugespitzt hat“, so Hemmen, die bereits an der Eröffnung einer vierten Eigeneinrichtung arbeitet, dieses Mal im Bezirk Treptow-Köpenick. Die Inbetriebnahme ist für 2024 geplant.
Die Gründung der KV-Eigeneinrichtungen ist Teil eines 2021 aufgelegten Förderprogramms, das von KV Berlin und Krankenkassen paritätisch finanziert wird. Im Fokus stehen die Bezirke Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick, wo die hausärztliche Versorgung im Vergleich zu anderen Bezirken schlechter ist. In jedem Jahr stehen 1,4 Millionen Euro zur Verfügung. Neben der finanziellen Unterstützung von Ärzt:innen, die sich neu niederlassen bzw. eine Praxis übernehmen wollen, der Förderung von Zweigpraxen sowie Praxen mit angestellten Ärzt:innen betreibt die KV Berlin Eigeneinrichtungen. Bisherige Bilanz: durch das Förderprogramm wurde der Abwärtstrend in der hausärztlichen Versorgung in den drei Bezirken stabilisiert.
„Mit den KV Praxen können wir die aktuellen Probleme etwas abmildern. Es war vor allem wichtig, Strukturen aufzufangen bzw. neue aufzubauen, die in den vergangenen Jahren durch die Aufgabe von Praxen zum Beispiel aufgrund von Ruhestand verloren gegangen sind. Wir haben allerdings nicht die Illusion, die derzeit 135 offenen Hausarztsitze in den östlichen Bezirken auszugleichen“, so Hemmen.
Mehr Informationen zu den KV-Eigeneinrichtungen finden Sie hier: https://www.kvpraxis-berlin.de/