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29.12.2022

AOK und vdek wollen Versorgung mit Sonderregelung sicherstellen

Lieferengpässe in der Arzneimittelversorgung

Der Text gibt den Sachstand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Über ggf. weitere Neuigkeiten zum Thema wird an anderer Stelle informiert.


Aufgrund aktueller Lieferengpässe bei Arzneimitteln haben die AOK Nordost und die Ersatzkassen (vdek) Sonderregelungen für die Verordnung von Kinderarzneimitteln beschlossen.

Angesichts der aktuell schwierigen Versorgungssituation mit verschiedenen Arzneimitteln wurde die „Taskforce Arzneimittelversorgung Bayern“ gegründet. Diese hat zur Behebung von Lieferengpässen verschiedene Regelungen ausgearbeitet. Die AOK Nordost und die Ersatzkassen (vdek) haben folgendes Vorgehen bei Kinderarzneimitteln beschlossen und bekannt gegeben: 

AOK übernimmt bestimmte Mehrkosten

Die AOK Nordost wird bei ibuprofen- und paracetamolhaltigen Fiebersäften für Kinder gegebenenfalls anfallende Mehrkosten für Festbeträge übernehmen. Diese Regelung ist zunächst bis Ende März 2023 befristet.

Alternativabgabe von Rezepturen

Um die Versorgung so gut wie möglich sicherzustellen, ist bei AOK Nordost sowie den Ersatzkassen (vdek) auch die Alternativabgabe von Rezepturen möglich. Dazu wird das Ausstellen von Wirkstoffverordnungen empfohlen. Die Apotheken können die Patient:innen dann mit den vorrätigen Produkten (Fertigarzneimittel oder Rezeptur) versorgen.

Für Wirkstoffverordnungen werden folgende Angaben auf dem Muster 16 Formular (rosa Rezept) benötigt: 

  • Wirkstoff
  • Darreichungsform 
  • Dosierung pro Tag 
  • Zeitliche Reichweite auf dem Rezept, z.B. für sieben Tage 

Die Ersatzkassen akzeptieren auch für alle Kinderarzneimittel, die von Lieferengpässen betroffen sind, die Herstellung von Rezepturen, auch wenn die ärztlichen Verordnungen Fertigarzneimittel-Bezeichnungen ausweisen.

Kurzzeitig keine Wirtschaftlichkeitsprüfung

AOK Nordost und vdek verzichten auf Wirtschaftlichkeitsprüfung bis einschließlich 25. Januar 2023 bei:

AOK Nordost 

  • paracetamol- und ibuprofenhaltige Kinder-Fiebersäfte 
  • Antibiotika Azithromycin und Cefuroxim für Erwachsene

Ersatzkassen (vdek)

  • paracetamol- und ibuprofenhaltige Fiebersäfte 
  • Arzneimittel für Kinder, die auf der Liste der versorgungskritischen Wirkstoffe gem. § 52b Abs. 3c AMG des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte stehen

Die Berliner Apotheken wurden vom Berliner Apotheker-Verein ebenfalls über das Vorgehen bei Lieferengpässen informiert.
 


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