Neue Impfvereinbarung zwischen KV Berlin und AOK Nordost
Um die Zahl der Schutzimpfungen in Berlins Praxen weiter zu erhöhen, haben sich die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin und die AOK Nordost auf eine neue Impfvereinbarung verständigt. Ab dem 1. April wird sich die vertragsärztliche Vergütung für alle Impfungen bei AOK-Versicherten an dem sogenannten regionalen Punktwert orientieren und damit gleich behandelt werden wie alle anderen medizinischen Behandlungen. Darüber hinaus wird die vertragsärztliche Vergütung bei Impfungen gegen das Humane Papillomvirus (HPV) erhöht, wenn es sich bei Patienten um AOK-Versicherte handelt.
„Auch wenn die Impfung gegen Covid-19 zurzeit das bestimmende Thema ist, gibt es auch andere wichtige Impfungen wie die HPV-Impfung, die wir nicht vernachlässigen dürfen“, so der stellvertretende KV-Vorstandsvorsitzende Günter Scherer. „Umso mehr freut es uns, mit der AOK Nordost einen kooperativen Verhandlungspartner an unserer Seite zu wissen, mit dem wir eine neue Schutzimpfvereinbarung abschließen konnten. Dadurch erhoffen wir uns, die Durchimpfungsrate der Berliner Bevölkerung weiter steigern zu können“, so Scherer, der sich eine Aktualisierung der Schutzimpfungsvereinbarung auch mit den Berliner Ersatzkassen wünscht. Die Verhandlungen dauern derzeit noch an.
Etwa 80 Prozent aller Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit HPV. In etwa zehn Prozent der Fälle bleibt die Infektion dauerhaft bestehen und verursacht Krebserkrankungen (siehe Informationen des Deutschen Krebsfroschungszentrum). Vor allem mit Blick auf die zum Teil schwerwiegenden Folgen einer Infektion mit dem HPV-Virus wie zum Beispiel Gebärmutterhalskrebs oder andere Krebsformen, von denen auch Männer betroffen sein können, ist es wichtig, Präventionsmaßnahmen wie Impfungen weiter zu stärken. Legt man die derzeitige Impfquote von 44,6 Prozent zugrunde, so kann nach Modellberechnungen des Robert Koch-Instituts (siehe Faktenblatt RKI) durch die HPV-Impfung von Mädchen die Häufigkeit von Gebärmutterhalskrebs in Deutschland im Verlauf der nächsten 100 Jahre um mehr als die Hälfte gesenkt werden. Das wären 163.000 Erkrankungen weniger.
„Gelingt es uns auch bei Jungen eine vergleichbare Impfquote zu erreichen, dann können zusätzlich mehr als 76.000 (siehe Faktenblatt RKI) weitere HPV-bedingte Krebsfälle bei Frauen und Männern verhindert werden“, sagt Susanne Dolfen, Leiterin des Bereichs Ambulante Versorgung der AOK Nordost. Für Jungen wie Mädchen übernimmt die Gesundheitskasse die Kosten für die Impfung und das bis zum 18. Lebensjahr.