KV Berlin bekräftigt Ruf nach Rettungsschirm für ambulante Versorgung
Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin wiederholt ihre Forderung nach einem Energie-Rettungsschirm für die mehr als 6500 Praxen in der Hauptstadt. Die massiven Steigerungen bei den Energiekosten, aber auch der Kostenanstieg durch die hohe Inflationsrate machen auch vor den Praxen nicht Halt. „Die von den Krankenhäusern ausgerufene Alarmstufe Rot gilt ebenso für die Praxen. Nicht nur die stationäre, sondern auch die ambulante Versorgung ist aufgrund der aktuellen Preissteigerungen in Gefahr. Und die Lage wird sich weiter zuspitzen, wenn nicht schnell gehandelt wird“, heißt es seitens des Vorstands der KV Berlin im Vorfeld der heutigen Pressekonferenz der Berliner Krankenhausgesellschaft gemeinsam mit der Berliner Gesundheitssenatorin Ulrike Gote. Deshalb appelliert die KV erneut dringend an die Politik, Praxen und Krankenhäuser gleich zu behandeln und beide Versorgungsbereiche finanziell zu unterstützen.
Dass die Lage bereits jetzt angespannt ist, zeigen zahlreiche Berichte aus den Praxen. So wird unter anderem von explodierenden Energiekosten berichtet. Viele Anbieter hätten ihre Verträge angepasst bzw. die Abschlagszahlungen erhöht. Vor allem Fachgruppen mit einem hohen Anteil an technischen Geräten wie die Radiologen, Nuklearmediziner, Strahlentherapeuten sowie die Dialysezentren berichten von massiven Preiserhöhungen. In einer Umfrage unter diesen Fachgruppen, die aktuell noch läuft, werden bei den Stromkosten mehrheitlich Steigerungen zwischen 150 und 250 Prozent genannt, vereinzelt bis zu 500 Prozent.
Auch der Kostenanstieg durch die Inflationsrate von aktuell fast acht Prozent setzt den Praxen massiv zu. Ob beim Kauf von Medizinprodukten, Geräten oder Artikeln des täglichen Praxisbedarfs, alle Bereiche sind betroffen. Allein bei den Materialkosten wird aktuell von einer Preissteigerung von knapp sieben Prozent ausgegangen. Zusätzlich dazu erhöhen sich permanent die Kosten für Personal und Miete. Tendenz weiter steigend. „Politisches Handeln ist also dringend geboten, ob in Form eines Inflationsausgleichs oder anderweitiger finanzieller Unterstützung wie einem Schutzschirm wie zu Beginn der Corona-Pandemie. Die Praxen dürfen nicht auf den massiven Mehrkosten sitzenbleiben. Deshalb fordern wir eine Gleichbehandlung mit den Krankenhäusern“, heißt es abschließend.