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02.11.2022

Lauterbach und Ampelkoalition setzen arztfeindliche Politik fort

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Dörthe Arnold
Pressesprecherin / Leiterin Kommunikationsabteilung KV Berlin


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Umfrageergebnisse

Ohne Rettungsschirm für Praxen wird sich Lage weiter zuspitzen

Das von Bundesgesundheitsminister Lauterbach angekündigte milliardenschwere Hilfspaket für die Krankenhäuser, das heute auf der Tagesordnung der Ministerpräsidentenkonferenz stehen soll, empört die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin. „Herr Lauterbach und die Ampelkoalition setzen ihre arztfeindliche Politik fort. Noch einmal: Wir fordern eine Gleichbehandlung mit den Krankenhäusern! Handeln Sie endlich und greifen Sie auch den Praxen finanziell unter die Arme“, heißt es seitens des Vorstands der KV Berlin. 

Explodierende Energiekosten und die massiven Kostensteigerungen durch die hohe Inflationsrate betreffen auch die Praxen. Ohne staatliche Unterstützung werde sich die Situation in der ambulanten Versorgung weiter zuspitzen und es massive Beeinträchtigungen in der Patientenversorgung geben. Diese Situation verschärft sich noch durch die Streichung der Neupatientenregelung. Allein in Berlin fehlen dadurch bis zu 50 Millionen Euro pro Jahr für die Gesundheitsversorgung, was zu Leistungsreduzierungen führen wird. Auch die Krankenkassen blenden die Kostenentwicklung in den Praxen aus und haben die stark steigenden Inflationskosten in den Honorarverhandlungen ignoriert.

Wie die Realität in den Berliner Praxen derzeit aussieht, zeigt eine aktuelle Umfrage der KV Berlin, an der mehr als 1200 von insgesamt rund 6500 Praxen teilgenommen haben. Über 90 Prozent der Umfrageteilnehmer verzeichnen Kostensteigerungen bei Strom- und Heizkosten. Mehr als die Hälfte der Befragten hat von ihren Energieanbietern bereits Preisanpassungen erhalten, von denen wiederum ein Drittel aussagt, dass die Energiepreise mindestens um das Doppelte gestiegen sind. Aber auch beim Einkauf von Medizinprodukten, technischen Geräten und Artikeln des täglichen Praxisbedarfs wie Hygienematerial sowie Ausgaben für Hausbesuche und Praxis-IT sind die Kosten im Laufe dieses Jahres gestiegen. Um die Kosten zu senken, reizen die Praxen alles aus, was geht. So werden Geräte ausgeschaltet, Raumtemperatur und Lichtquellen reduziert, nur noch kaltes Wasser benutzt und Praxiszeiten reduziert.

„Unsere Umfrageergebnisse zeigen deutlich, dass der Druck in den Praxen sehr groß ist. Viele Praxen prüfen Leistungsreduzierungen, insbesondere Praxen, die viel Energie verbrauchen. Wir hören aber auch viele Stimmen, dass kein Sparpotenzial mehr vorhanden ist, weil das Ende der Fahnenstange längst erreicht ist. Die aktuelle Energiekrise und die immer weiter steigenden Kosten durch die hohe Inflation sind für viele Praxen nur noch der Tropfen auf den heißen Stein. Hinzu kommen die seit Jahren kontinuierlich steigenden Miet- und Personalkosten. Insgesamt zeichnet sich eine fatale Gemengelage ab, die immer mehr Praxisinhaber darüber nachdenken lässt, ihre Praxis aufzugeben“, heißt es weiter. 

Die Umfrageergebnisse