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28.08.2023

Medikamentenmangel in Berlin ist schon da!

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Dörthe Arnold
Pressesprecherin / Leiterin Kommunikationsabteilung KV Berlin

KV Berlin schlägt Alarm

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin schlägt Alarm: In der Hauptstadt gibt es bereits jetzt einen Engpass bei Medikamenten. Wie eine aktuelle KV-Umfrage ergeben hat, berichten 82 Prozent der mehr als 430 teilnehmenden Praxen, dass ihre Patient:innen schon heute nicht mehr alle benötigten Medikamente erhalten. Mangelware sind Antibiotika, dicht gefolgt von Blutdruck-, Fieber- und Schmerzmitteln. Häufig genannt wurden auch Asthmamedikamente und Augentropfen. 

Die Mehrheit der Praxen – unter ihnen mehrheitlich Hausarzt-, aber auch Kinderarztpraxen – befürchtet, dass sie ihre Patient:innen während der kommenden Erkältungswelle nicht ausreichend mit Medikamenten versorgen kann. Über die Hälfte der Befragten berichtet, dass Patient:innen bereits um Rezepte bitten, die sie erst in den nächsten Monaten benötigen. Es wird auch berichtet, dass umliegende Apotheken bereits Versorgungsprobleme vermelden.

„Diese Zahlen sind alarmierend und lassen befürchten, dass wir wie im letzten Winter einen massiven Medikamentenmangel haben werden. Nicht nur bei den Kindern, sondern auch bei den Erwachsenen“, heißt es seitens des KV-Vorstands. „Die von Bundesminister Lauterbach für den Herbst und Winter geschätzte mögliche angespannte Versorgungssituation ist also schon längst da. Das zeigt, dass die Politik aus den massiven Lieferproblemen des letzten Jahres nicht gelernt hat. Deutschland war einst die Apotheke der Welt, heute müssen wir unsere Medikamente in der Welt mühsam einsammeln. Und selbst dies gelingt uns offensichtlich nicht mehr“, so die Kritik der KV Berlin in Richtung Bundesgesundheitsministerium. 

Die KV Berlin fordert umgehend Sofortmaßnahmen. „Wir haben fast September. Das Thema Medikamentenmangel muss ganz oben auf die Prioritätenliste des BMG“, so der KV-Vorstand abschließend. Trotz der angespannten Situation appelliert die KV an die Berliner Bevölkerung, nicht unnötig Medikamente zu bevorraten, die möglicherweise nicht gebraucht werden und an anderer Stelle dann aber akut fehlen.

Die Ergebnisse der KV-Umfrage zum Medikamentenmangel als Download.