Die KBV stellt eine neue Empfehlung zur Labordiagnostik bereit, die über die Abklärung einer isoliert verlängerten partiellen Thromboplastinzeit (PTT) informiert.
Der neue Laborpfad beinhaltet verschiedene Ablaufschemata, die die Stufendiagnostik zur Abklärung der isolierten PTT-Verlängerung sowohl bei asymptomatischen Patient:innen als auch bei Thrombose- oder Blutungsneigung beschreiben.
Ein begleitender Text informiert unter anderem über die Bedeutung einer umfassenden Anamnese und der Einhaltung der empfohlenen präanalytischen Bedingungen. Außerdem sind wichtige allgemeine Handlungsempfehlungen zur Blutentnahme aufgeführt sowie ein Erfassungsbogen zur Blutungstendenz beigefügt. Ein Infokasten bietet schnell erfassbar alle relevanten Laborparameter mit kurzen Erläuterungen.
Die labordiagnostischen Empfehlungen zur isolierten PTT-Verlängerung, sowie weitere Ausgaben der Reihe stehen auf der Themenseite der KBV bereit und sind ebenfalls in der App KBV2GO! enthalten.
Entwickelt werden die Laborpfade von der eigens eingerichteten Kommission „Labordiagnostische Empfehlungen“ unter Moderation des Kompetenzzentrums Labor der KBV. Die Laborpfade dienen der Orientierung und als Entscheidungshilfe, stellen jedoch keine verpflichtenden Standards dar.
Wozu dient die Messung der partiellen Thromboplastinzeit?
Es handelt sich hierbei um einen Labortest, mit dem die Funktion des Blutgerinnungssystems überprüft wird. Gerinnungsstörungen können sich in milden Symptomen wie Nasenbluten äußern, allerdings auch lebensbedrohliche Ausmaße annehmen.
Besteht der Verdacht auf eine Gerinnungsstörung, wird zur initialen Gerinnungsdiagnostik neben der PTT auch ein weiterer Globaltest – der Quick-Test (siehe Empfehlungen zur Labordiagnostik Ausgabe 4/2023) – durchgeführt. Beide Globaltests erkennen dabei Störungen in unterschiedlichen Bereichen des Gerinnungssystems. Zeigt sich trotz eines unauffälligen Quick-Wertes eine pathologische Verlängerung der PTT, wird von einer isolierten PTT-Verlängerung gesprochen.